In diesem Beitrag möchte ich auf die Auswirkung des Abstandes des Sprechers zum Mikrofon eingehen. Vor allem die Anfänger achten da wenig darauf und sind sich gar nicht bewusst, dass der Abstand mehr als nur die Lautstärke beeinflusst.
Je näher man ins Mikrofon spricht wird nicht nur die Lautstärke höher, es werden auch mehr Frequenzen vom Mikrofon aufgenommen. Die Stimme klingt satter und tiefer, je näher man heranrückt. Dadurch, dass die Lautstärke höher wird und damit der Vorverstärker des Rekorders/Interfaces nicht so stark den Pegel anheben muss, werden auch die Neben- bzw. Störgeräusche weniger verstärkt. Es werden auch weniger Raumgeräusche aufgenommen, was den Hall der Aufnahme reduziert.
Hier ist eine Testaufnahme, die mit verschiedenen Abständen gemacht wurde. Damit sie gleich laut klingt, wurden die einzelnen Aufnahmen auf den gleichen Pegel gehoben.
Man hört mich in der Aufnahme fast gleich laut. Je weiter ich mich jedoch vom Mikrofon entferne, desto mehr Hall hört man. Der Nahbesprechungseffekt ist nur in der ersten Aufnahme deutlich zu hören. Mir gefallen die erste und die zweite Aufnahme, der Unterschied ist eher die persönliche Präferenz. Dritte und vierte Aufnahme hallen zu sehr und klingen nicht besonders professionell.
In dem Audiogramm sieht man, dass der Pegel der einzelnen Aufnahmen angehoben ist, damit es gleich laut wirkt. Ganz links wurde im kleinen Abstand zum Mund aufgenommen und entsprechend wenig nachverstärkt. Im ganz rechten Teil des Bildes wurde im großen Abstand aufgenommen und musste in der Software verstärkt werden. Allerdings sind auch die Störgeräusche mit verstärkt: Von links nach rechts wird die Aufnahme unruhiger.
Der Nachteil des geringen Abstandes können die ausgeprägten Plosive sein („man pustet ins Mikrofon“) und Schmatzgeräusche. Abhilfe verschafft ein Windschutz und die etwas seitliche Platzierung des Mikrofons (mehr dazu in Gute Aufnahmen mit dem iPhone machen).
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