Ablauf einer Podcastproduktion

Die Produktion einer Podcastfolge bedarf eines bestimmten Ablaufs, der bei jeder/jedem Podcaster:in im Detail anders aussieht, einige Elemente jedoch ähneln werden. Die Schritte werden sich ebenfalls unterscheiden, je nach dem ob man sich im privaten Kontext mit dem Podcast bewegt oder innerhalb eines Unternehmens produziert. Im beruflichen Kontext kommen zwischen den einzelnen Schritten unter Umständen noch Freigabeschleifen, die man in der Zeit- und Stakeholderplanung berücksichtigen sollte.

Ablauf einer Podcastproduktion

Der Ablauf der Produktion mag am Anfang etwas erschlagend zu wirken. Nach einigen Aufnahmen laufen die Schritte jedoch fast automatisch ab, man kommt in den Flow. Es ist ratsam die Schritte, die wenig effizient sind, zu optimieren und somit Zeit und Aufwand zu reduzieren.

1. Planung und Abstimmung

Vor der eigentlichen Aufnahme einer Episode findet schon viel Vorarbeit statt: Wir planen den Inhalt und im Falle, dass wir Gäste haben, stimmen wir auch deren Teilnahme ab. Je nach Format und Idee des Podcasts wird man die Inhaltsplanung anders angehen. Es lohnt sich auf jeden Fall diese Planung schriftlich festzuhalten. Bei stark strukturierten oder sehr kurzen Podcasts muss die Planung sogar die einzelnen Abschnitte mit Minutenangaben enthalten. Ein Storyboard oder Skript in Form einer Tabelle kann ein hilfreiches und wiederverwendbares Tool sein. 

Wenn wir in unseren Podcast Gäste einladen, muss man für die Abstimmung mit ihnen genug Vorlaufzeit einplanen. Es lohnt sich eine Durchsprache der Inhalte vor der Aufnahme, damit sich der Gast und der Moderator vorbereiten können. Im Kontext von Organisationen ist unter Umständen die Abstimmung der Inhalte mit einer Kommunikationsabteilung bereits vor der Aufnahme notwendig. So kann die Vorbereitung für die Episode dafür genutzt werden. Grundsätzlich gilt: Es ist einfacher und kostengünstiger unerwünschte Inhalte und Themen bereits vor der Aufnahme zu klären, als nachträglich aus dem Audiofile zu entfernen.

2. Aufnahme

Für jede Aufnahme muss die Technik geprüft und vorbereitet werden. Nimmt man immer in der gleichen Umgebung auf, so kann der Check schnell erfolgen: Vor der eigentlichen Aufnahme sollte man die Aufnahmehardware einschalten und schauen, dass alle Signale so ankommen, wie man erwartet und ggf. eine kurze Probeaufzeichnung durchführen. Im mobilen und wechselnden Setup ist ein besonderer Augenmerk auf Batterien und Speicherkarten zu legen, weil diese in ungünstigsten Fällen die/den Podcaster:in im Stich lassen. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte man sich auch frühzeitig den Aufnahmeraum und die Umgebung anschauen und ggf. nach Alternativen suchen.

Im Kontext eines Unternehmens ist auf Aufzeichnungsfreigaben zu achten sowie die Mitnahme von Aufnahmehardware aufs Firmengelände. Nichts ist ärgerlicher, als kurz vor dem Interview alles wegen Formalitäten abbrechen zu müssen.

3. Bearbeitung und Schnitt

Ist die Aufnahme im Kasten, kann die Bearbeitung starten. Dazu gehört zum einen der Schnitt: Ungewollte Anteile der Aufnahme herausschneiden,  Pausen kürzen, Störungen beseitigen. Außerdem lassen sich die Aufnahmen mit diversen Audiofiltern bearbeiten, wie zum Beispiel dem Kompressor, Noise Gate und Normalisierung. Ist die Bearbeitung fertig, erfolgt der Export der Aufnahme in einem gängigen Audioformat wie MP3 oder AAC.

Wenn man sich die Aufnahmen bei nach Postproduktion erneut anhört, kann man auch Kapitelmarken und Shownotes notieren, die im nächsten Schritt benötigt werden.

4. Beschreibung und Shownotes

Zusätzlich zu dem fertigen Audio gehört zu jeder Folge auch einiges an weiterführenden Informationen: Titel, Beschreibung bzw. Zusammenfassung, Shownotes, Kapitelmarken und ggf. ein Coverbild der Folge. Das Erfassen all dieser Daten kann zeitintensiv sein und sollte daher früh genug begonnen werden.

5. Veröffentlichung

Stehen alle Informationen und die Audioaufnahme bereit, können sie veröffentlicht werden. Je nach benutzter Plattform und Software erscheint dann die Folge in diversen Verzeichnissen (z.B. iTunes oder Spotify). Bei Podcasts, die bereits von Hörer:innen bekannt und abonniert sind, werden die neuen Folgen automatisch heruntergeladen. Ein Zurückziehen der neuen Folge ist in den meisten Fällen problematisch, daher sollte man vor der Veröffentlichung alle Details durchgehen und auf Richtigkeit prüfen.

6. Marketing

Mit der Veröffentlichung der Folge ist die Arbeit noch nicht erledigt. Meistens wird die neue Folge von den Podcasting Apps (z.B. Apple Podcasts) still im Hintergrund geladen und die Abonnenten bekommen dies kaum mit. Daher ist es ratsam nach der Publikation der neuen Episode auch die Werbetrommel zu rühren und zum Beispiel auf Social Media und anderen Kanälen zu bewerben.

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